Schrottrecycling hilft Energiesparen
02/17/2023Stahl steht bei denzu verarbeiteten Werkstoffen beim Vorarlberger Beschlägehersteller Blum imVordergrund. Das Unternehmen lagert und verarbeitet ihn in großen Mengen. Umsowichtiger ist es, dieses Rohmaterial richtig und effizient einzusetzen und zurecyceln.
Je öfter ein Werkstoffim Kreislauf geführt wird, desto nachhaltiger. Für stahlverarbeitende Betriebewie Blum ist das eine gute Nachricht. Von allen Rohmaterialien, die derHersteller von Möbelbeschlägen bei seinen Produkten einsetzt, liegt der Anteilvon Stahl bei über 80 Prozent. Wie Studien zeigen, ist die Ökobilanz bei derHerstellung dieses Werkstoffs geringer als bisher angenommen: Stahl ist nichtnur langlebig, sondern ein Recycling-Weltmeister, wenn das Produktlebensendeerreicht ist. Er wird weltweit am meisten wiederverwertet und bei sortenreinerTrennung und richtiger Aufbereitung geschieht das ohne Qualitätsverlust.Abhängig vom Herstellungsverfahren besteht Stahl aus 20 bis 100 Prozent recyceltemMaterial.
Beider Produktion der Beschläge fällt Stahlschrott an, der bei Blum nicht einfachnur in der Tonne landet. „Die Stahlherstellung ist energieintensiv. ZurEnergieeinsparung und zur Schonung der Primärressource Eisenerz sammeln undsortieren wir unseren Stanzschrott im Sinne des Multirecycling-Ansatzes“,erklärt Laura Löffler, Abfallbeauftragte von Blum Österreich.
Das Werk 8 in Dornbirn,das 2018 in Betrieb ging, ist das Stahlstanzzentrum von Blum und verfügt überein vollautomatisiertes Wertstoff-Logistik-System für Stahlschrott. HerbertEnder, Abteilungsmeister der Lagerlogistik, erklärt: „Es ist wichtig, dass wir unsereMetallabfälle für den Recyclingprozess richtig vorsortieren, da wir Stahl inunterschiedlicher Zusammensetzung und Beschaffenheit einsetzen. Dadurch holenwir mehr aus diesem Wertstoff heraus und die Abfälle können in derKreislaufwirtschaft wiederum richtig eingesetzt werden.“
Für die Stanzabfällewurden Wertstoffklassen definiert, die bei jeder Stahl-Identnummer hinterlegtsind. Somit ist dem System ab der Anlieferung eines Stahl-Coils, entlang derFertigung bis hin zur Mulde die Wertstoffklassifizierung bekannt und ermöglichtdie klare Zuordnung.
Vernetzt mitzwei Partnern
Der anfallende Schrottwird in Mulden aufgefangen, die direkt an den Produktionsanlagen stehen. EinStrichcode beschreibt den Inhalt einer Sammelmulde – damit alles sortenrein bleibt,wird bei einem Materialwechsel eine neue eingesetzt. Ist eine Mulde, die 1000Kilo umfasst, voll, erfolgt über Fördertechnik die Zuteilung zu den insgesamtzwölf Silos.
Eine eigens bei Blumentwickelte Applikation vernetzt das Abfallwirtschaftsystem mit zweiVorarlberger Recyclingpartnern, die über den Füllstand der Silos immer up todate sind. Sie organisieren über dieses Programm die Abholung des Stahlschrottskomplett selbstständig. Läuft die Produktion auf Hochtouren, liegen manchmalkeine zwölf Stunden Pause zwischen den Abholungen.
Rohstoff fürmorgen
Mit einem Fassungsvermögen von elf Tonnen pro Silo kommt etwas zusammen. Laura Löffler führt aus: „Durch unsere sortenreine Trennung sorgen wir dafür, dass der Stahlkreislauf geschlossen wird. Damit tragen wir auch dazu bei, dass im Herstellungsprozess von Stahl mit hohem Recyclinganteil weniger CO2 emittiert wird.“Wenn man so will, ist der gesammelte
Julius Blum GmbH
Herstellung und Vertrieb von Möbelbeschlägen
Produktionsstandorte: acht Werke im Land, weitere in USA, Brasilien, Polen, China
Mitarbeiter: weltweit 9400, in Vorarlberg 7000
Umsatz im Wirtschaftsjahr 2021/2022: 2.644 Mill. Euro
Auslandsumsatz: 97 Prozent
Tochtergesellschaften bzw. Repräsentanzen: 33
Weltweite Märkte: über 120
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